Arbeitsgedächtnis vs. Langzeitgedächtnis
Wir haben zwei Arten von Gedächtnis: das Arbeitsgedächtnis und das Langzeitgedächtnis. Das Arbeitsgedächtnis befasst sich mit Dingen, die sich gerade in unserem Bewusstsein befinden, wie zum Beispiel die Wörter, die wir gerade lesen. Auf der anderen Seite dient das Langzeitgedächtnis dazu, sich Dinge auf lange Sicht zu merken. Sich an etwas zu erinnern bedeutet, dass Sie es aus Ihrem Langzeitgedächtnis abrufen können.
Der Spezifitätseffekt
Bei allem Lernen gibt es einen Spezifitätseffekt. Das bedeutet, dass Sie entwickeln oder lernen, was Sie praktizieren. Unser größter Fehler beim Lernen ist zu denken, dass sich das Langzeitgedächtnis entwickelt, indem man sich einfach etwas einprägt. Ja, wir können durch Lesen oder Ansehen etwas in unser Arbeitsgedächtnis bekommen, aber das bedeutet nicht, dass es in unserem Langzeitgedächtnis gespeichert wird. Das Langzeitgedächtnis entwickelt sich durch aktives Abrufen von etwas aus dem Gedächtnis, nicht nur durch das Einfügen von etwas.
Die Bedeutung der aktiven Erinnerung
Lernen erfordert Anstrengung, und der beste Weg, sich an etwas zu erinnern, ist durch aktives Erinnern. Nur etwas zu lesen und mitzunicken heißt noch lange nicht, dass man es sich auch ohne Anstrengung merken wird. Der beste Weg, sich aktiv zu erinnern, besteht darin, ein Konzept laut zu erklären, ohne sich auf Notizen oder Materialien zu verlassen. Das ist zwar mühsam, sorgt aber dafür, dass die Informationen besser haften bleiben. Eine andere Möglichkeit besteht darin, einen Freund zu bitten, zuzuhören und zu bewerten, ob Ihre Erklärung sinnvoll ist, oder sich selbst mit einem Mobiltelefon aufzunehmen. Einfach darüber nachzudenken, wie man etwas erklären würde, ist zu vage und liefert nicht die gleichen Ergebnisse.
Assoziationen und Geschichten im Gedächtnis
Gedächtnis funktioniert durch Assoziation. Wenn wir einen Knoten in unserem Gedächtnis aktivieren, werden damit verbundene Knoten aktiviert. Je mehr Assoziationen wir zu etwas haben, desto leichter können wir uns daran erinnern. Ein weiterer Schlüssel, um Dinge zum Laufen zu bringen, sind Geschichten. Unser Unterbewusstsein gibt den Dingen durch Geschichten einen Sinn. Geschichten sind Teil der menschlichen Evolution, und die Grundstruktur einer Geschichte hat uns geholfen zu überleben. Eine gute Geschichte hat ein Thema, mit dem wir uns identifizieren können, eine Bedrohung, die Spannung erzeugt und unsere Aufmerksamkeit erregt, und eine Lösung, die die Spannung verstärkt, bevor sie sich löst. Geschichten werden effizient in unserem Gedächtnis gespeichert, weil sie uns eine starke emotionale Lektion darüber geben, wie wir mit externen Bedrohungen umgehen und ihnen entkommen können.
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